Voraussetzung der Bewerber • Vollendung des 15. Lebensjahres vor Beginn der Ausbildung• bei Minderjährigen schriftliche Genehmigung der Erziehungsberechtigten zurAusbildung• Zugehörigkeit zum DRK• Deutsches Rettungsschwimmabzeichen Silber oder Gold (jeweils nicht älterals zwei Jahre)• erfolgreich abgeschlossene Sanitätsdienstausbildung zum Zeitpunkt derZulassung zur Prüfung• erfolgreich abgeschlossene Zusatzausbildung im Wasserrettungsdienst. DieInhalte regeln die Landesverbände in eigener Zuständigkeit.• gesundheitliche Eignung, ärztlich bescheinigt nach dem berufsgenossen-schaftlichen Grundsatz für arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen„G 31 Überdruck“ von einem Arzt mit erforderlicher Fachkenntnis, nicht älterals 1 Jahr
Theorie
Unterrichtseinheiten: 35 UE
• Inhalt der jeweils gültigen GUV-Regel 2 UE
• Inhalt der Dienstvorschriften und Führen des Taucher-Dienstbuches/
Logbuches 1 UE
• Dienstvorschriften und Führen des Taucher-Dienstbuches 1 UE
• Tauchphysik 4 UE
• Gerätekunde:
– Betriebssicherheitsverordnung 0,5 UE
– Aufbau und Wirkungsweise der Tauchgeräte und sonstiger
Tauchausrüstungen 3 UE
– Kompressorenkunde und Füllen von Druckgasflaschen 1,5 UE
– Pflege und Instandhaltung der Ausrüstung, Tauchhygiene 1,5 UE
• Tauchmedizin:
– Physiologie, Anatomie, Ernährung vor dem Tauchen 2 UE
– Temperatur 0,5 UE
– Wirkung des Druckes (Drucksteigerung, Druckabfall, 1 UE
erhöhter Partialdruck, Druckausgleich)
– Taucherkrankheiten und andere Erkrankungen 5,5 UE
– Tauchpsychologie 1 UE
– Druckkammerbehandlung 0,5 UE
• Tauchgangberechnungen: 2,5 UE
– Luftbedarf
– Austauchtabelle
– Wiederholungstauchgänge
– Bergsee
• Tauchpraxis:
– Leinenzugzeichen und andere Verständigungsmöglichkeiten 1 UE
– Einsatzmöglichkeiten, Suchmethoden und Orientierungstauchen 1 UE
– Kennzeichnung und Sicherung von Einsatzstellen 0,5 UE
– Tauchen unter erschwerten Bedingungen (Strömung,
geschlossene Räume, Dunkelheit, verunreinigte Gewässer,
Schifffahrt, Eis) 1 UE
– Vorbereiten eines Taucheinsatzes und Anlegen der Ausrüstung 0,5 UE
– Vorbereiten eines Tauchganges: Einstieg, Abstieg, Arbeiten,
Aufstieg 1 UE
– Notsituationen beziehungsweise Verhalten bei: 0,5 UE
> Panik
> Verhaken des Tauchers
> defektem Tauchgerät:
Unterbrechung der Luftzufuhr
Abblasen des Atemreglers
anderen Mängeln
Leinenblockade (Signale nicht erkennbar)
Verlust des Gewichtssystems
• Natur- und Umweltschutz 1 UE
• allgemeine Prüfungsvorbereitung in Frage und Antwort 2 UE
Praxis
Unterrichtseinheiten an Land: 20 UE
• Gerätekunde, ABC-Ausrüstung, Tauchgerät und Zusatzausrüstung 3 UE
• Montage der Ausrüstung und Funktionsprüfung 1 UE
• Erklärung der Wirkungsweise und Funktion von Taucherauf-
triebsmitteln 2 UE
• Planen und Vorbereiten von Tauchgängen, Bereitstellen und Anlegen
der Tauchausrüstung 2 UE
• Knotenkunde, Leinenführen und Leinenslalom 5 UE
• Suchmethoden, Orientierungstauchen, Retten, Bergen 2 UE
• Kompasskunde 1 UE
• Instandhalten von Tauchgeräten, Tauchhygiene, Desinfektion 2 UE
• Unterweisung Kompressor 2 UE
Unterrichtseinheiten im Schwimmbecken mit klarer Sicht: 20 UE
• Ausbildung mit ABC -Ausrüstung: 6 UE
– Einweisen in die ABC-Ausrüstung
– Übungen mit ABC-Ausrüstung
– Einführung Schnorcheln mit Abtauchen, Druckausgleich,
– 3 x 25 m Streckentauchen mit je einer Minute Pause
– Tauchbrille unter Wasser abnehmen, aufsetzen und ausblasen
– zwei verschiedene Sprünge (Fußsprung vorwärts und rückwärts) von
1 m Höhe oder Beckenrand
– 1000 m Schnorcheln in Brust- und Rückenlage ohne Armbewegung
– 500 m Schnorcheln mit einer Flosse und Armbenutzung
– 40 m Streckentauchen
– 60 Sekunden Zeittauchen unter Zurücklegen einer Strecke von
mindestens 10 m
– fachgerechtes Retten eines „bewusstlosen“ Gerätetauchers vom
Beckengrund:
> 100 m Anschwimmen,
> anschließend 200 m Transportschwimmen,
> Ablegen der Ausrüstung, an Land bringen und Demonstration von
Reanimationsmaßnahmen
• Ausbildung mit Tauchgerät: 14 UE
– zwei Sprünge aus einer Höhe von 1 m Fußsprung vor- und
rückwärts
– 200 m Schnorcheln
– Tauchbrille ausblasen
– Tauchen ohne Tauchbrille, mindestens eine Minute
– mithilfe einer kombinierten Tarier- und Rettungsweste (DIN EN 12628)
oder Tariermittel (DIN EN 1809) im Wasser schweben und mit Partner
mindestens zwei Minuten simulierte Wechselatmung ohne Flossenbe-
wegung
– Wechsel eines Tauchgerätes unter Wasser
– Gerät aus 25 m antauchen und anlegen
– Leinenzieltauchen aus mindestens 20 m Entfernung mit verdunkelter
Tauchbrille
– Retten eines „bewusstlosen“ Tauchers
– kontrollierte Aufstiegsübung
– Lösen von Muskelkrämpfen
– mindestens 30 Sekunden Atmen aus einem abblasenden Atemregler
– Wiedererlangen des aus dem Mund herausgenommenen, losgelas-
senem und hinter dem Rücken hängenden Atemreglers
– kombiniertes Tariermittel mit dem Mund befüllen und anschließend eine
Minute schweben
– Inflator ab- und ankuppeln
– Ab- und Anlegen des Gewichtssystems an der Oberfläche und am
Grund des Schwimmbeckens
Unterrichtseinheiten im Freiwasser: 30 UE
• Ausbildung mit ABC- und Tauchausrüstung: 3 UE
Übungen sind in Anlehnung an entsprechende Übungen im Schwimm-
becken vom Tauchausbilder auszuwählen
• Ausbildung mit Tauchgerät: 27 UE
– Suche eines versenkten, durch eine Boje markierten Gegenstandes mit
Leinenzugzeichen
– Tauchabstieg auf ca. 20 m Tiefe, kontrollierte Aufstiegsübung mit Stop
in 3 m Tiefe, Tarieren, anschließend Wechselatmung (simuliert oder mit
Zweitmundstück) mindestens 3 Minuten frei schwebend. Die Tiefe von
3 m soll maximal +/- 1 m eingehalten werden.
– Rettung eines vollständig ausgerüsteten Rettungstauchers aus 10 m;
Tiefe und anschließendem Transport desselben, mindestens 100 m.
Erste-Hilfe-Maßnahmen
– Zwischenfälle, Verhalten bei Gefahr
– Arbeiten mit Werkzeugen (Säge, Hammer, Zange usw.) in 10 m bis 20 m
Tiefe, z. B. Anfertigen eines Balkenkreuzes aus Kanthölzern 60 cm x
10 cm x 10 cm oder Trennen eines Stahlseils mit einem Durchmesser
von 10 mm mittels Übersetzungszange oder Hammer und Meißel. (Auf
dem Stahlseil darf keine Spannung sein.)
– Verbinden von 3 Teilen mittels Schrauben in mindestens 10 m Tiefe
– Bergung eines Gegenstandes mit ca. 10 kg (Dichte ca. 2 kg/dm3,
z. B. Beton) aus einer Tiefe von mindestens 10 m
– 500 m Schnorcheln in kompletter Ausrüstung
– Antauchen in Apnoe und Anlegen eines auf ca. 8 m Tiefe im freien Was-
ser an einer Leine befestigten Tauchgerätes
– Knüpfen von tauchrelevanten Knoten in mindestens 10 m Tiefe
– Suchen eines versenkten, durch eine Boje markierten Gegenstandes
aus mind. 30 m Entfernung mithilfe eines Unterwasser-Kompasses;
Wechseln einer Vollmaske gegen eine Tauchbrille in mind. 5 m Tiefe
Die Ausbildung muss mindestens einen Tauchgang bei Nacht und nach Möglich-keit einen in Strömung beinhalten. Weitere Übungen und Arbeiten sind entspre-chend der Tauchmöglichkeiten durchzuführen. Es werden Tauchgänge mit zunehmender Tiefe bis maximal 20 m durchgeführt.Ein Ausbilder begleitet die ersten Tauchgänge. Weitere Tauchgänge könnendurch einen volljährigen, erfahrenen Taucher gemäß der GUV begleitet werden.Er wird vom Lehrgangsleiter individuell beauftragt und handelt nach dessenWeisung. Zeigt der Taucheranwärter entsprechende Sicherheit, kann auf eine Begleitungunter Wasser verzichtet werden.